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Levka – Von Trier auf die großen Bühnen: Ein junger Musiker startet durch

Mit 20 Jahren, voller Energie und einer klaren Vision erobert Levka als Opening Act für Stars wie Wincent Weiss und Johannes Oerding die größten Bühnen Deutschlands. Ein junger Musiker, der Trier als seine Heimat bezeichnet, feiert erste Erfolge – von ausverkauften Shows bis hin zu einem Plattenvertrag bei Sony Music.

Im Gespräch erzählt er von seiner Reise in die Musik, wie es sich anfühlt, vor Tausenden Menschen zu stehen – und woher er den Mut dafür nimmt. Und warum es ihn trotz all seines Erfolgs immer wieder zurück in seine Heimat zieht: dorthin, wo er zur Ruhe kommt, Kraft tankt und einfach Levin sein darf.

Du bist 20 Jahre alt, gebürtiger Trierer – und stehst bereits als Opening Act für Künstler wie Wincent Weiss und Johannes Oerding auf riesigen Bühnen. Wie fühlt sich das an?

Es ist auf jeden Fall ein verrücktes Gefühl, vor so unfassbar vielen Menschen zu stehen und Musik zu machen. Vor allem, weil ich ja erst letztes Jahr mein Abitur gemacht habe und bis dahin auch maximal vor 500 Menschen bei meiner Abifeier aufgetreten bin, mal bei kleineren Events oder bei Veranstaltungen meiner alten Musikschule.

Trotzdem muss ich sagen, dass es echt schwer ist, dieses Gefühl zu greifen. Ich kann zwar darüber reden, wie krass das alles ist, und mir ist das auch vollkommen bewusst. So richtig fühlen kann ich es aber nicht. Ich denke, das liegt auch daran, dass gerade einfach so viel in meinem Leben passiert und ich gar nicht so richtig die Zeit dafür habe, diese Momente ganz aufzusaugen und vertieft in dieses Gefühl einzutauchen.

Während deine Freund:innen jetzt studieren oder reisen, hast du dich voll und ganz ins Musik_biz gestürzt und widmest dich deiner Musik. Wann war für dich klar: Ich möchte Musiker werden – und ich geh diesen Weg wirklich?

Ich glaube, diesen einen Moment, in dem ich mir sicher war: “Das ist es jetzt”, den gab es nicht so wirklich. Als ich in der 13. Klasse drei Demos an mein jetziges Management geschickt habe, da hatte ich ehrlicherweise auch nicht den Gedanken: Das wird jetzt riesig und ich werde im nächsten Jahr professionell Musik machen. Ich hab alles einfach mal so aus Neugier gemacht und lasse mich bis heute einfach vom Moment mitnehmen und treiben. Für den Moment ist Musik auf jeden Fall das, was ich jeden Tag – und liebend gerne auch noch länger und intensiver – machen möchte!

Du bist bei Sony Music unter Vertrag – das ist ein riesiger Meilenstein. Wie kam es dazu? Und wie hat sich dein Leben dadurch verändert?

Der Plattenvertrag bei Sony war natürlich ein riesiger Schritt. Andy Kappel, der A&R ( also die Person, die mich unter Vertrag genommen hat) hat sich ein paar meiner Demos angehört und war, soweit ich weiß, sehr schnell begeistert. Wir haben uns dann schnell sehr intensiv mit Sony unterhalten und Gespräche geführt und sind gemeinsam zum Entschluss gekommen, dass eine Zusammenarbeit für den Moment genau das Richtige sei!

Das hat mir als Künstler natürlich viele Möglichkeiten und Türen geöffnet, da solche Major Labels natürlich viele Ressourcen haben – sei es finanziell oder auch, was das Wissen über die Branche angeht. Dadurch konnte ich die Musik zu meinem Hauptberuf machen 🙂

Mit 20 Jahren vor einem Stadionpublikum zu stehen – das klingt nach einem krassen Moment. Warst du überwältigt, aufgeregt, voller Adrenalin? Woher nimmt man mit 20 den Mut, sich so einer riesigen Bühne zu stellen?

Mein allererstes großes Konzert war direkt in der größten Arena Deutschlands, der Lanxess Arena in Köln. Ich hatte dementsprechend natürlich sehr großen Respekt vor dieser Aufgabe. Ich weiß noch, wie ich die Wochen davor auf jeden Fall sehr wenig geschlafen habe und innerlich sehr nervös war. Ich würde es nicht als Aufregung im Sinne von Angst oder Sorgen beschreiben. Es war eher ein Gefühl von: “Mein Körper ist gerade komplett hochgefahren und ist ready für das, was da kommt.”

Am Tag des Auftritts fühlte sich mein Körper unfassbar ausgetrocknet an, obwohl ich literweise Wasser trank haha. Der Magen hat auf jeden Fall verrückt gespielt und auch der Kreislauf war jetzt nicht zu 100% am Start. Trotzdem habe ich eine krasse Vorfreude verspürt und mir immer wieder selber gesagt: “Genieß diesen Moment, du weißt nicht, ob du jemals wieder so eine Möglichkeit bekommst. Sei du selbst, und es wird wunderschön werden.”

Als ich dann meinen ersten Schritt auf die Bühne machte, waren alle Gedanken weg. Das war ein unbeschreibliches Gefühl. Es fühlt sich bis heute sooo komisch an, dieses krasse Gefühl von “Geil geil geil! Das ist mein Moment! Das ist mein Zuhause!” Da war plötzlich null Aufregung und kein einziges Zucken mehr in den Fingern. Ich würde sagen, es fühlt sich irgendwie einfach normal an, auf der Bühne zu stehen – was sich manchmal echt falsch anfühlt, weil ich mir so denke: “Das kann doch nicht sein, dass sich das so normal anfühlt.”

Gibt es einen Moment auf Tour, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist – weil er schön, krass oder einfach völlig surreal war?

Ja, auf jeden Fall! Ein krasser Moment bzw. ein Bild hat sich voll in meinen Kopf eingebrannt. Jedes Mal, wenn ich meinen Song “Teil von dir” gespielt habe, haben die Menschen ihre Handytaschenlampen rausgeholt und es ist ein riesiges Lichtermeer entstanden. Das waren immer wieder magische Momente, in denen ich so richtig spüren konnte, wie schön das ist, was ich da machen durfte!

Was vermisst du manchmal – oder musst du manchmal auch auf etwas verzichten, wenn man so früh so viel unterwegs ist?

Es gibt Momente, in denen ich bestimmte Dinge vermisse. Manchmal gibt es Phasen, in denen ich sehr viel arbeite und es ab und zu nicht ganz so einfach ist, Zeit für seine Freunde zu finden. Wenn sich die Freunde dann irgendwo treffen, dann denkt man schon ab und zu daran, dass man doch gerne dabei wäre. Aber diese Momente kommen zum Glück noch nicht zu häufig vor und ich liebe meine Arbeit, was einem dann doch wieder etwas Trost schenkt haha 😉

Wenn ich komplett ehrlich bin, dann ist eine Sache aber noch etwas nerviger. Und zwar ist es das Gefühl, von vielen Menschen nur noch als “der Musiker” gesehen zu werden. Da meine ich vor allem Menschen, die mich als Levin kennen. Das regt einen dann doch etwas häufiger auf, wenn Menschen, die mich vor meiner Zeit als Musiker kannten, früher anders behandelt haben als jetzt. Dann denke ich mir: Du warst doch sonst nie so interessiert an den Dingen, die ich so treibe…

Aber ich denke, das ist auch menschlich, und ich nehme das der einzelnen Person nicht böse oder so. Aber ich merke schon, dass ich häufig das Bedürfnis habe, Konversationen mit Menschen zu vermeiden, wenn ich weiß, dass es eh wieder nur um die Musik geht. Also man kann mit mir gerne auch über andere Dinge sprechen :))

Welche Herausforderungen bringt das Musikerleben mit sich, die man von außen vielleicht gar nicht sieht?

Mein Job ist vor allem eine psychische Herausforderung. Es fällt mir häufig echt schwer, darüber zu reden, dass mein Job auch hart sein kann, weil ich mir oft denke, dass es doch ein krasses Privileg ist, diesen Job zu machen. Wenn ich dann an Menschen denke, die vor allem körperlich viel härtere Jobs machen, dann fühle ich mich da etwas schlecht.

Aber die Psyche ist doch sehr häufig strapaziert, und der Kopf eines Musikers schaltet, glaube ich, nie so richtig ab. Vor allem, wenn man gerade viele Songs schreibt bzw. vielleicht sogar unter Druck steht, Songs schreiben zu müssen, weil bald mehrere Releases anstehen und man sich dann in einem Kreativitätsloch befindet – dann ist es echt hart und man macht sich dann schon etwas fertig. Viel Stress und wenig Schlaf sind dann in solchen Zeiten normal, aber auch das ist immer nur temporär :))

Was würdest du jungen Musiker:innen oder Songwriter:innen empfehlen, die noch ganz am Anfang stehen – besonders, wenn sie vielleicht auch aus einer kleineren Stadt wie Trier kommen?

Versucht, die Dinge, die ihr macht, zu perfektionieren und jeden Tag etwas besser zu sein als am Tag zuvor. Lasst euch aber auch von Rückschlägen nicht demotivieren. 

Aber das Wichtigste ist, glaube ich, einfach, sich zu trauen. Wenn ihr der Welt eure Kunst zeigen wollt, dann traut euch, Menschen aus der Branche oder auch Veranstalter anzuschreiben.

Ich glaube, ein gutes Zeichen ist es immer, wenn sich das, was man sich gerade traut, auch für einen selbst etwas komisch und absurd anfühlt. Dann seid ihr einen Schritt über eure Grenzen gegangen, was immer etwas Gutes ist – und ich glaube, das ist auch notwendig, wenn man in einer Welt voller Künstler rausstechen möchte 🙂

Wie ist deine Verbindung zu Trier – was bedeutet dir deine Heimatstadt heute, wenn du auf Tour bist oder neue Songs schreibst?

Trier ist mein Zuhause. Ich bin zwar nicht hier geboren, aber ich habe hier trotzdem einen großen Teil meiner Kindheit verbringen dürfen. Ich würde sagen, dass vor allem die Oberstufenzeit dazu geführt hat, dass Trier sich einfach wie der Place to be für mich anfühlt.

Ich habe in dieser Zeit so viel erlebt und bin echt krass mit meinen Freunden zusammengewachsen. Ich fühl mich einfach wohl hier – vor allem, wenn die Tage auf Tour oder auch allgemein beim Songschreiben in Berlin sich etwas hektisch anfühlen.

Und last but not least: Was wünschst du dir für deine Zukunft – musikalisch, persönlich oder auch ganz lokal für Trier?

Ich wünsche mir vor allem für Trier, dass die Stadt noch offener für Musikfestivals und junge Musiker wird. Es gibt hier sooo viele Möglichkeiten und diese Stadt bietet kulturell so viel. Nur in der Musik, finde ich, könnte da noch mehr gehen. Andere Städte zeichnen da echt einen coolen Weg vor und vielleicht könnte man sich da etwas abschauen.

Zum Beispiel Stade… Eine relativ kleine Stadt, die trotzdem jedes Jahr ein Festival veranstaltet, bei dem wirklich viele Newcomer aus ganz Deutschland, die sich schon einen Namen gemacht haben oder gerade dabei sind, auftreten. Sowas könnte man hier auch super machen, finde ich. Meiner Meinung nach haben wir sogar noch viel bessere Voraussetzungen dafür :))


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**Foto: Felix Sauerbrey


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