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Alexander Bergweiler, Rechtsanwalt für Arbeitsrecht und Spielerberater

Alexander Bergweiler ist Rechtsanwalt für Arbeitsrecht und Fachanwalt für Sportrecht mit eigener Kanzlei in Trier. Er hat regelmäßig mit den ganz Großen des Sports zu tun und könnte als Berater unter anderem von Antonio Rüdiger eigentlich überall arbeiten. Tut er aber nicht, denn er ist unserer Region immer treu geblieben.
Wir treffen Alexander in seinem Büro in der Trierer Innenstadt und sprechen über seinen vielseitigen Berufsalltag als Rechtsanwalt und Fachanwalt für Sportrecht und seine Liebe zur Region, insbesondere zu den Weinbergen.


Wo kommst du her und wo bist du aufgewachsen?

Ich bin an der Mosel aufgewachsen. Ich komme aus Bernkastel, bin aber in Trier geboren. Mit zwölf Jahren kam ich in ein Internat am Bodensee. Dort war ich von der achten bis zur dreizehnten Klasse. Das erste Jahr war ein bisschen schwierig, aber es wurde immer besser und dann hat es mir dort sehr gut gefallen. Der Bodensee ist auch schön, aber mir ist immer das Herz aufgegangen, wenn ich wieder in meine Heimat zurückgefahren bin. Wenn du so runterfährst und die Weinberge siehst, dann weißt du, du bist wieder zu Hause.

Du arbeitest als Rechtsanwalt für Arbeitsrecht und Fachanwalt für Sportrecht in deiner eigenen Kanzlei und betreibst gemeinsam mit Sahr Senesie, die FSB Spielerberatung hier in Trier. Das hört sich wahnsinnig spannend an. Wie sieht denn ein ganz normaler Arbeitstag bei dir aus? 

Zuerst fahre ich meinen Sohn zur Schule hier in Trier. Wir fahren morgens gegen 6.30 Uhr los. Wenn ich dann ins Büro komme, ist es meistens so zwischen 7.45 und 8.00 Uhr. Dann gehe ich in der Regel erst mal die Mails für beide Firmen durch, um zu sehen, ob irgendwo was ganz, ganz Wichtiges ist. Und dann kommt es meistens so ein bisschen darauf an, was gerade ansteht und was vielleicht auch dringend ist.

Ich bin nach wie vor sehr gerne Rechtsanwalt und das ist auch meine Haupttätigkeit. Das heißt, ich bin sehr oft bei Gericht. Ich mache die ganz normalen Schriftsätze an das Gericht, Klagen, Klageerwiderungen und anderen Rechtskram. Wenn das alles erledigt ist, gehe ich meistens zwischen 16 und 18 Uhr nach oben, denn rein räumlich ist die Spielerberatung über der Kanzlei. 

Dort schaue ich nach, was dort so anfällt. Meistens erledige ich die Sachen dann innerhalb von zwei bis drei Stunden. Aber das kann sich natürlich auch mal verschieben. Vor allem durch den Transfermarkt.

Warum machst du das alles aus Trier? Würde es nicht auch für dich Sinn machen, in einer Großstadt zu leben wie jetzt London oder Dubai?

Ich finde dieses Ländliche extrem beruhigend und ich glaube auch, dass ich weder in London noch in Dubai leben könnte. Ich mag Trier und die Region sehr, aber was natürlich nervt ist die schlechte Anbindung mit der Bahn. Das ist tatsächlich eine Katastrophe und erschwert mir manchmal die Arbeit sehr. 

Ich habe früher immer versucht, mit dem Auto bis nach Koblenz oder Mannheim zu fahren, dort das Auto in einer Tiefgarage zu parken und dann den Zug zu nehmen. Aber mittlerweile geht das nicht mehr, weil die Termine meistens sehr eng getaktet sind und die Bahn oftmals sehr unpünktlich ist. Aber natürlich werden bei mir auch die Entfernungen größer, sodass ich oftmals auch darauf angewiesen bin zu fliegen. 

Deshalb fahre ich oftmals nach Luxemburg oder Frankfurt. Beide Städte sind super angebunden, was das Fliegen angeht. Hauptstrecken versuche ich immer noch mit der Bahn zu fahren. Oftmals muss ich aber pünktlich sein, weil es keinen zweiten Versuch gibt. Wenn es dann mal eng getaktet ist, fahre ich mit dem Auto. Ist halt blöd, aber funktioniert nicht anders. Nervt mich auch. Ist aber schwierig und anders nicht machbar.

Seit Monaten verfolge ich mit Spannung dein spannendes Leben auf Instagram. Du triffst dort interessante Menschen, Sportler*innen aber auch Influencer*innen und besuchst tolle Events. Erst kürzlich warst du mit der Sportmarke Under Armour in den USA, um Verträge für Antonio Rüdiger auszuhandeln. Bei all den spannenden Momenten, die du in deinem Berufsalltag erlebst, gibt es einen beruflichen Moment, an den du dich besonders gerne zurück erinnerst?

Das Tollste war sicher bei Real Madrid, die Vorstellung von Antonio Rüdiger. Den Vertrag hatten wir vorher in London in Tonis Wohnung gemacht, er war schon unterschrieben – ganz unspektakulär. Aber Real wollte ihn vorstellen. Und da wusste ich nicht, was mich erwartet. Der Tag war so überwältigend und für alle ein besonderes Erlebnis, dass ich immer noch Pipi in den Augen habe, wenn ich daran denke.

Es war wirklich, wirklich groß und von morgens bis abends. Wir haben für Toni eine Turnhalle komplett eingerüstet. Das war wie ein großer Empfang. Der ganze Vorstand war da und der Präsident war da. Er schnappte sich Tonis Eltern und fragte: “Wollen wir ein Selfie machen? Wir sind so stolz auf sie. Wir sind so stolz, dass Toni kommt.” Man hat wirklich gespürt, dass die Person wertgeschätzt wird und auch das, was er sportlich geleistet hat. Das kam rüber. Vom Anfang bis zum Ende.

Wie schafft man es, so erfolgreich zu werden? Hast du einen Tipp für Trierer*innen, die eine ähnliche Laufbahn einschlagen? 

Ich glaube immer, dass man erst einmal für sich selbst herausfinden muss, was man machen will, und ob man dann Erfolg hat, hängt von vielen Dingen ab. Aber ich glaube, es ist wichtig, dass man erst mal einen Blick dafür hat, wann sich eine Tür öffnet. Man muss hartnäckig sein, und was mir aufgefallen ist, ist, dass die Ausbildung manchmal nicht das Entscheidende ist. 

Viele Leute, auch die sehr erfolgreichen Leute, die ich kennengelernt habe, kommen nicht alle von der Hochschule St. Gallen im Bereich Betriebswirtschaft und haben dann einen Master in Harvard gemacht, sondern die haben zum Teil kein Abitur und auch kein Studium. Aber sie haben eine gute Idee gehabt und diese dann auch umgesetzt. 

Und deswegen mein Tipp: Überlegt euch, was ihr gerne macht und dann schaut, wie ihr da hinkommt, egal über welche Umwege. Man muss es ausprobieren und dann immer wieder nachjustieren, wenn etwas nicht klappt. Vielleicht die Idee ein bisschen verändern und gucken, was geht. Aber es muss Spaß machen und es muss so sein, dass man gerade am Anfang zehn Stunden am Tag dafür brennt.

Was liebst hier in unserer Region am meisten? 

Ich mag es, mit meinem Cousin Ernie, meistens Sonntags, in den Weinbergen zu spazieren. Mein Cousin Ernst Loosen ist Winzer und hat im Alter von 19 Jahren das Weingut seines Vaters übernommen. Dafür habe ich ihn damals schon sehr bewundert. Das tut uns beiden gut, weil wir so ein bisschen untereinander die eigenen Ideen und Projekte besprechen können und die Meinung des anderen auch schätzen.

Warum ist Trier die schönste Stadt der Welt?

Trier ist eine Ausgangsplattform und von hier aus kann man die ganze Welt erobern. Deshalb ist es für mich die schönste Stadt der Welt. Wir sind hier gar nicht so schlecht und alle Entwicklungen sind hier ein bisschen abgefedert. Bei solchen Prozessen, wo man sagt: “Oh, jetzt haben wir ein bisschen Angst”, habe ich immer das Gefühl, dass das nicht in großen Wellen über Trier hereinbricht wie über andere Regionen. Hier ist alles ein bisschen ruhiger und weniger.

Hast du einen Geheimtipp für Trier oder Bernkastel?

Das Wein- und Tafelhaus Oos. Das ist vom Preis-Leistungsverhältnis aber auch von der Qualität her was ganz Besonderes. Man kann dort auch schön Richtung Mosel gucken. Das gefällt mir sehr gut. Aber auch Rüssel in Naurath, die was Besonderes liefern. Dort kann man noch gut essen und es ist wirklich schön dort. Das genieße ich. 

Witzigerweise gehe ich ab und zu in den Dom und genieße es da einfach mal mich hinzusetzen und so ein bisschen an die zu denken, die nicht mehr da sind. Das sind so Dinge, wo ich dann noch mal zur Ruhe komme.


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Über die Autorin
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Beatrice Linzmeier
Bea ist die Initiatorin von DearTrier.de. Die gebürtige Triererin ist aus der Hauptstadt zurück in ihre schöne Heimatstadt Trier gezogen. Hier betreibt sie eine kleine Social Media Agentur, schreibt für ihr Blogprojekt und genießt das Leben mit ihrer Family in vollen Zügen.

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