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Aufgewachsen in Trier, mittlerweile wohnhaft in Luxemburg und häufig in London unterwegs – so kennen und lieben wir Anne aka a.isgoingplaces. Unsere heutige Interviewpartnerin nimmt uns mit auf ihre persönliche und berufliche Reise. Als Kuratorin im Lëtzebuerg City Museum teilt sie ihre schönsten Erinnerungen, ihre Liebe zur Kunst und ihre Leidenschaft für die Museumswelt.
Wo in Trier bist du aufgewachsen und wo lebst du nun?
Ich habe erst im Zentrum, Nähe Basilika, und dann in Heiligkreuz gewohnt. Heute wohne ich in Luxemburg Stadt.
Deine schönste und stärkste Erinnerung aus der Kindheit oder Jugend?
Ha, definitiv das Abhängen an der Basilika, in der Hoffnung, dass die Skater einen irgendwann mal wahrnehmen … sooooo cringe in hindsight.
Wann und warum hast du damals Trier verlassen? Was war deine nächste Station?
Anfang 2020 bin ich endgültig nach London gezogen, aber eigentlich habe ich schon seit Sommer 2017 immer weniger Zeit in Trier verbracht. Ich war entweder in Luxemburg arbeiten, in London oder irgendwo anders auf Reisen. Trier wurde mir einfach zu klein. Ich glaube, das trifft es am besten – ich bin einfach rausgewachsen.
Du arbeitest für das Lëtzebuerg City Museum in Luxemburg. Was machst du dort genau und wie kommt man an so einen Traumjob? Erzähle uns doch ein bisschen von deinem Werdegang.
Ich bin Kuratorin am Lëtzebuerg City Museum und LIEBE meinen Job und mein Museum. Meine Arbeit hat viele Facetten: Ich mache Ausstellungen und kümmere mich auch um digitale Projekte in unserem Haus. Ich bevorzuge aber den mehr beschreibenden Begriff “Experience Creator”, da im aktuellen musealen Diskurs mir das Wort Kurator immer noch zu akademisch-exklusiv bzw. einseitig aufgeladen ist.
Mein Weg hierher war ziemlich klassisch (und glücklich): Ich habe Kunstgeschichte sowie Sprach- und Literaturwissenschaften studiert und schon früh mit zahlreichen Praktika begonnen. Nach dem Studium sammelte ich erste Berufserfahrungen im Stadtmuseum Simeonstift – übrigens ein FANTASTISCHES Team 😊 – bevor ich ins Lëtzebuerg City Museum wechselte. Dort habe ich alle Karrierestufen durchlaufen, vom Ausstellungsassistenten über den Assistenzkurator bis zum Kurator.
Zwischendurch arbeitete ich auch im Natural History Museum in London, was eine absolut bombastische Erfahrung war. Es ist eines der größten Museen der Welt. 2021 kehrte ich dann wieder nach Luxemburg zurück.
Schon immer wollte ich in einem Museum arbeiten und bin sehr dankbar, heute genau dort zu sein, wo ich bin. In unserer Branche reichen Können und Talent oft nicht aus; man braucht auch eine gute Portion Glück und gutes Timing. Die Museumswelt ist nach wie vor ein ziemlich brutaler Playground, mit wenigen und oft schlecht bezahlten Jobs.
Was magst du an Trier? Bzw. was magst du nicht? Warum bist du weggezogen?
Trier ist und bleibt meine Heimat. Ein Teil meiner Familie lebt dort und auch einige meiner besten und ältesten Freunde sind nach wie vor in Trier. Es ist eine wunderschöne, geschichtsträchtige Stadt, was mich als Kunsthistorikerin natürlich schon immer besonders berührt hat. Trier ist Sicherheit. Was ich nicht mag? Mhm, vielleicht betrifft das nur gebürtige Trierer, aber jeder kennt jeden und jeder redet über jeden, and I don’t like that.
Wenn du nicht in der Region bist, dann findet man dich bei Insta meistens in London? Warum liebst du die englische Hauptstadt und warum zieht es dich immer wieder dorthin?
Ich sage immer: London is my first love 😊. Ich habe schon immer viel Zeit dort verbracht, aber seit ich meinen Mann dort kennengelernt habe, ist diese Verbindung noch stärker geworden. Wir hatten eine Weile lang quasi zwei Haushalte, bis ich Anfang 2020 komplett nach London gezogen bin. London feels for me like a warm hug, ich kann schwer erklären, warum. Zwar wohnen wir jetzt wieder Vollzeit in Luxemburg, aber wir verbringen nach wie vor sehr viel Zeit in London.
Was ist dein absoluter Lieblingsort in Luxemburg oder Umgebung?
Mein Museum…zumindest verbringe ich dort sicherlich die meiste Zeit. (To everyone working in culture: you get me…)
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