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Davina Dücker – Großstadtvibes für Trier: Von Tattoos, Schmuck & großen Visionen

Mit gerade einmal 20 Jahren hat sich Davina Dücker ihren großen Traum erfüllt: Sie ist Tattoo-Artistin mit eigenem Studio mitten im Herzen der Trierer Innenstadt. Ihr Erfolg könnte kaum größer sein – ihre Termine sind meist bis Ende des Jahres ausgebucht. Heute, mit 24 Jahren, hat sie bereits drei erfolgreiche Unternehmen gegründet: Vom ersten Tattoo-Studio, über den stylischen Jewellery-Store Yuniq in der Glockenstraße, bis hin zum brandneuen Remain Studio am Stockplatz, dem größten Tattoo-Studio in der Stadt, das nun auch als Ausbildungsstätte für junge Talente dient. Davina zeigt, dass man auch in einer kleinen Stadt Großstadtvibes versprühen kann.

Im Gespräch erzählt sie von ihrem Weg zur Tätowiererin, ihrer Entscheidung, mit ihrer Kunst und ihrem Unternehmertum in Trier durchzustarten, und warum sie die Stadt auch in Zukunft mit kreativen und frischen Ideen bereichern wird.

Woher kommst du? Und darf ich fragen, wie alt du bist?

Ich bin 24 Jahre alt und komme aus Trier. Aufgewachsen bin ich in Trier-Kürenz. Richtig idyllisch, mit einem riesigen Kirschbaum im Garten meiner Eltern.

Was hast du gemacht, bevor du Tätowiererin geworden bist? Erzähl uns etwas über deinen Werdegang.

Der Weg war verrückt mit vielen Umwegen. Mein ursprünglicher Plan war es, Abi zu machen und dann zu studieren. Ich wollte immer irgendwas mit Kunst oder Design machen. Irgendwie ist dann doch alles ganz anders gekommen: Ich habe mein Abi nach der 11. Klasse abgebrochen und erst einmal eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau gemacht. 

Währenddessen habe ich mir gedacht: “Abi haben ist doch nicht schlecht. Brauchst du vielleicht doch noch irgendwann.” Also habe ich beschlossen, es nachzuholen und bin neben meiner 40-Stunden-Ausbildung zweimal die Woche zur Abendschule gegangen. 

In dieser Zeit habe ich das Tätowieren für mich entdeckt. Die ersten Tattoos habe ich mir selbst gestochen, dann durfte ich meinen Freund tätowieren. Irgendwann dachte ich: „Warum nicht einfach eine Insta-Seite starten? Mal sehen, ob das überhaupt jemanden interessiert – es gibt ja schon so viele Tätowierer:innen.“ Und dann ist es irgendwie durch die Decke gegangen.

Anfangs habe ich noch nebenberuflich aus dem Büro meiner Mutter heraus gearbeitet. 2023 habe ich den Schritt gewagt und mein eigenes kleines Studio am Hauptmarkt in Trier eröffnet – seitdem tätowiere ich hauptberuflich. Und diese Woche habe ich mit dem Remain Studio den nächsten großen Schritt gemacht. Damit geht für mich ein riesiger Traum in Erfüllung.

Ich wollte bewusst einen neuen Weg gehen – weg vom typischen Tattoo-Studio-Klischee mit schwarzen Wänden und Totenköpfen. Remain Studio ist modern, offen und etwas ganz Eigenes – einzigartig in Trier und Umgebung.

Wow, du Seriengründerin! Wie kam es zur Idee, das Remain Studio zu eröffnen – und warum braucht Trier genau so ein Studio?

Um mich weiterzuentwickeln und in meinem Handwerk zu wachsen, hatte ich das Gefühl: Ich brauche einfach mehr Raum.

Nach zwei Jahren alleine Arbeiten hat mir auch der Austausch mit Kolleg:innen total gefehlt.

Ich wollte schon länger ausbilden, aber in meinem alten Studio war das platztechnisch einfach nicht möglich – auch das war ein großer Grund, warum ich mich vergrößern wollte.

Und natürlich ging es mir auch darum, frischen Wind und ein bisschen Großstadtfeeling nach Trier zu bringen.

Hast du einen bestimmten Typ von Kund*innen, die zu dir kommen?

Mir wird immer wieder bewusst, dass es Menschen da draußen gibt, die meine Handschrift und meine Kunst für immer unter ihrer Haut tragen wollen. Dafür bin ich unendlich dankbar! 

Meine Kund*innen sind meistens zwischen 18 und 30 Jahre alt und kommen aus Trier und Umgebung. 80 Prozent sind Frauen und viele lassen sich bei mir ihr erstes Tattoo stechen. Das ist wirklich ein toller Vertrauensbeweis.

Immer wieder darf ich die Haut meiner Stammkund*innen mit neuen Tattoos schmücken. Viele neue Gesichter lassen sich von meinem Stil begeistern und gehen glücklich durch meine Tür. Wer zu mir kommt, nimmt ein filigranes, detailreiches und mit Liebe zum Handwerk ausgeführtes Tattoo mit nach Hause.

Was ist dein Stil und welche Motive magst du am liebsten?

Konkrete Motive kann ich nicht nennen, ich liebe es, möglichst viele Details und Feinheiten auf einer kleinen Fläche unterzubringen. Blumen und Tiere tätowiere ich genauso gerne wie Schriften und Jahreszahlen. Durch die individuellen Wünsche meiner Kundinnen und Kunden wird es nie langweilig.

Ich tätowiere hauptsächlich im „Fineline“ Stil. Das bedeutet, dass meine Tattoos mit einer sehr dünnen Nadel und manchmal sogar nur mit einer Nadel gestochen werden. Dadurch kann ich super filigran und fein stechen. Außerdem habe ich den Mikrorealismus für mich entdeckt. Hier kann ich realistische Motive sehr detailgetreu und klein unter die Haut bringen. 

Im neuen Remain Studio bildest du jetzt auch junge Talente aus. Was braucht es deiner Meinung nach, um eine gute Tätowiererin zu werden? Worauf hast du bei der Auswahl deiner Auszubildenden geachtet – und was würdest du jemandem raten, der selbst in diesem Beruf Fuß fassen möchte?

Man muss eine ruhige Hand haben, detailverliebt und ein bisschen perfektionistisch sein. Ich würde jedem raten, viel Geduld zu haben. Es ist aber auch sehr wichtig, sich selbst Zeit zu geben. Zeit auch für die eigene Entwicklung.

Die Bewerber:innen haben mir eine kreative Mappe geschickt, das hat mir sehr bei der Auswahl geholfen. Da konnte ich den kreativen Stand und das Know-how beurteilen. 

Neben deinem Tattoo-Business bist du gemeinsam mit deinem Freund auch Inhaberin des beliebten Schmuckladens Yuniq in der Glockenstraße. Wie bekommst du all das unter einen Hut?

Ganz ehrlich – einfach ist das nicht. Es braucht eine gute Portion Planung, feste Routinen und vor allem ganz viel Herzblut. Wir haben uns das alles aufgebaut, weil wir es lieben. Mit einem starken Team im Rücken und viel Durchhaltevermögen klappt es – auch wenn’s manchmal echt herausfordernd ist.

Wie fühlt es sich an, schon so jung eine so erfolgreiche Unternehmerin und Seriengründerin zu sein?

Es ist ein verrücktes Gefühl! Es war so ein Prozess, so ein Weg, den ich in den letzten vier Jahren gegangen bin. Ich wachse immer mehr hinein und sehe mich immer mehr als Unternehmerin. Es ist Wahnsinn, was mir das Tätowieren ermöglicht hat. Ohne diese Berufung hätte ich auch den Laden in der Glockenstraße nie aufgemacht. Ich bin einfach unglaublich dankbar und stolz, dass ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe und damit sorgenfrei leben kann. 

Aber durch deinen Beruf und deine beiden Unternehmen bist du schon in jungen Jahren an deine Heimatstadt gebunden. Willst du nicht mal raus und etwas Neues erleben? 

Früher wollte ich immer nach Berlin. Als ich dann mit dem Tätowieren angefangen habe, hatte ich ehrlich gesagt zu viel Respekt davor, in einer fremden Stadt zu starten. Je älter ich werde, desto besser gefällt es mir hier. Aktuell möchte ich in Trier bleiben, hier ist mein Zuhause und hier fühle ich mich wohl. 

Was magst du an unserer alten Römerstadt? 

Die Stadt ist so klein und man kennt jeden. Man weiß immer, wo man hingehen kann und fühlt sich überall wohl. Wir Trierer*innen brauchen oft einen kleinen Stupser, um neue Dinge in unserer Stadt zu akzeptieren. Wenn es dann soweit ist und jemand etwas wagt, wird es zum Highlight. Die ganze Stadt freut sich und nimmt es an. Das finde ich wahnsinnig schön!

Was würdest du dir von uns Trierer*innen wünschen, damit wir in Trier noch mehr Potenzial entfalten? 

Es wäre schön, wenn sich noch mehr Leute trauen würden, etwas Neues zu starten. Es gibt so viel Leerstand in der City und es ist ein Riesenschritt, etwas Neues zu wagen – das merke ich selbst. Man muss sich trauen und den Mut haben. Aber wenn man es tut, dann wird es verdammt gut.

Mehr Infos über Davina und ihre Businesses:

♡ Folge Yung Tattoo auf Instagram – Grabenstraße 1, 54290 Trier
♡ Entdecke YUNIQ – Glockenstraße 13, 54290 Trier
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♡ Folge dem Remain Studio auf Instagram – Stockplatz 2, 54290 Trier

 


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