Hannah ist Gründerin und Inhaberin von Hannahs Kreativcafé. Das gemütliche Café in der Innenstadt gibt es erst seit wenigen Monaten, hat aber dank des schönen Konzepts und Hannahs Herzblut und Liebe für gute regionale Produkte bereits einen festen Platz in der Trierer City.
Wir sprechen mit Hannah über ihre Reise von der Finanzwelt zur Gründung ihres eigenen (Kreativ-)cafés und darüber, warum ihr Herz ausgerechnet für regionale Produkte und Kooperationen schlägt.
Wo kommst du her, liebe Hannah, und wo bist du aufgewachsen?
Ich bin in Trier geboren, bin hier aufgewachsen, war noch nie aus Trier weg und wohne auch immer noch in Trier. Wir wohnen jetzt in Tarforst.
Was ist Hannahs Kreativcafé? Welches Konzept steht dahinter?
Wir sind ein kleines Café in der Trierer Innenstadt. Das übergeordnete Konzept ist, dass alles aus der Region kommt. Zum Beispiel kommt der Kaffee von einem Röster aus Traben-Trabach, Milch vom Engelshof aus Hetzerath, die Brötchen, Käse und Wurst beim Frühstück kommen ebenfalls von Produzent*innen hier aus der Region.
Das Wort „kreativ“ in Hannahs Kreativcafé kommt daher, dass ich zusätzlich zum Café einen Konzeptstore habe und dort nur Produkte von kleinen regionalen Handmade Labels verkaufe. Zudem bieten die Inhaber*innen dieser Labels hier regelmäßig Workshops an, damit unsere Gäste so eine kreative Zeit im Café verbringen können.
Was hast du denn vorher beruflich gemacht, bevor es Hannahs Kreativcafé gab?
Ich habe ein duales Studium bei der Sparkasse Trier gemacht und danach noch einen Master drangehangen. Anschließend habe ich bei der Sparkasse im Controlling gearbeitet.
Wann kam denn dann die Idee für das Café und warum?
Die Idee war eigentlich schon immer da. Ich habe schon immer super gerne gebacken und schon immer gesagt, dass es irgendwie ganz cool wäre, ein eigenes Café zu haben und meinen eigenen Kuchen zu verkaufen. Und da ich super gerne Gastgeberin bin – also ich lade auch total gerne Leute zu uns nach Hause ein – habe ich mir gedacht, irgendwie wäre es schon ein Traum ein eigenes Café zu eröffnen, um somit Gäste hier mit meinem eigenen Kuchen glücklich zu machen.
Ja, und die Idee mit dem Conceptstore kam durch mein Kleingewerbe, das ich seit drei Jahren habe. Ich mache Makramee und bin damit regelmäßig auf Handwerkermärkte gefahren. Dort habe ich so viele tolle Leute kennengelernt und mir ist aufgefallen, dass es in Trier so wenige Möglichkeiten gibt, eigene Sachen zu verkaufen. Dann habe ich mir einfach gesagt, wenn ich irgendwann wirklich ein Café eröffne, dann möchte ich diese Leute irgendwie unterstützen und so ist die Idee mit dem Conceptstore im Café geboren.
Mit welchen Unternehmen bzw. Gründerinnen aus der Region kooperierst du? Warum ist dir dieser lokale Bezug so wichtig?
Also mittlerweile sind das schon ganz schön viele. Beim Kaffee kooperiere ich, wie schon gesagt, mit der Rösterei Drei und Fünf aus Traben-Trarbach. Milchprodukte fürs Frühstück beziehe ich vom Engelshof aus Hetzerath, Marmelade im Frühstück und im Konzeptstore von Kaldis Gourmet. Die Brötchen kommen von der Bäckerei Braunshausen in Ruwer, die Wurst von der Fleischerei Martin, weil sie ihre Tiere direkt aus der Eifel beziehen. Und Käse habe ich vom Altfuchshof aus Saarburg.
Im Conceptstore habe ich mittlerweile 10-15 Partner*innen, alles bunt gemischt, aber alles hier aus der Region, also im Umkreis von maximal einer Stunde von Trier.
Warum ist Regionalität bei deinen Kooperationen so wichtig für dich?
Trier ist eine tolle Region und hat so viel zu bieten. Durch die Nähe zur Eifel und dem Hunsrück gibt es fast alles, was für ein Café benötigt wird. Dadurch, dass ich auch hier aufgewachsen bin und schon immer mit unserer schönen Regionen verbunden war, wollte ich durch mein Café auch etwas zurückgeben, indem ich durch die Unterstützung der regionalen Produzent*innen auch die regionale Wirtschaft unterstütze. Zudem möchte ich mit meinem Café auch den Fokus der Menschen auf die regionalen Produkte lenken und zeigen, dass man gar nicht weit weg schauen muss, um tolle und leckere Produkte zu finden. Und auch unter Nachhaltigkeitsaspekten ist es mir wichtig, meine Produkte auf möglichst kurzen Wegen zu beziehen.
Was würdest du denn als Gründerin und Unternehmerin von einem tollen Café mit dem Wissensstand von jetzt anderen Trierer*innen empfehlen, die einen ähnlichen Traum haben wie du?
Ich würde sagen, einfach ausprobieren! Also es muss schon ein gutes Konzept dahinter stehen, weil man ja auch schon Risiko eingeht. Wenn man das schon immer machen wollte, sollte man sich eine gute Location suchen, alles gut durchdenken und dann einfach machen. Und das beste Feedback kommt dann eh von den Kund*innen vor Ort.
Gründer*innen, die den gleichen Traum haben wie du, dürften die dann auch zu dir kommen, wenn sie mal Fragen hätten?
Ja, auf jeden Fall. Also ich war damals auch sehr dankbar, dass mir ein paar Leute aus der Gastro ganz offen zur Seite standen, wenn ich Fragen hatte. Also ja, jederzeit.
Warum bist du mit Hannahs Café direkt in die Trier Innenstadt?
Das Café liegt zentral und jede*r kann hier hinkommen. Leider ist Trier jetzt auch nicht so supergut angebunden und wenn man in einem Stadtteil ein bisschen außerhalb ist, dann schafft es vielleicht nicht jede*r einmal vorbeizukommen. Mit einem Café in der Innenstadt, hat wirklich jede*r die Möglichkeit hier hinzukommen. Die Bushaltestelle und das Parkhaus sind nicht weit entfernt. Alle schaffen es irgendwie hier hin. Und ja, das war mir wichtig, dass es auch wirklich jede*r einen Zugang hat. In der Innenstadt hat man zudem viele Touristen, die vorbeikommen.
Was liebst du an Trier?
Dass es ein Dorf ist, irgendwie. Also man sagt auch Trier ist ein Dorf und ich bin ja hier aufgewachsen. Ich kenne so viele und wenn ich durch die Stadt gehe, man trifft immer irgendjemanden, mit dem man ein kurzes Schwätzchen halten kann und ich finde das total schön. Und es ist irgendwie schon auch so sehr familiär dadurch, dass es halt nicht so riesig ist. Es ist einfach schön hier!
Wo siehst du dein Café? Welche Visionen hast du noch?
Also ich habe tausend Ideen! Ab Oktober öffnen wir auch sonntags. Es wird dann am ersten und dritten Sonntag im Monat Live-Musik von regionalen Künstler*innen aus der Region geben.
Des Weiteren wird immer öfter auch nach herzhaften Speisen gefragt. Daher möchte ich demnächst auch eine herzhafte Küche anbieten, so dass man die Wahl zwischen Kuchen und Herzhaftem hat. Zudem sind meine hausgemachten Cantuccini sehr beliebt und es wird immer gefragt, ob man sie auch für zu Hause kaufen kann. Und das möchte ich in der Zukunft ebenfalls anbieten.
Trier in drei Worten: Zuhause, vielseitig, naturverbunden
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