Image
Menschen

Stefanie Stahl, Psychotherapeutin, Autorin und Podcasterin mit großer Liebe zur Moselstadt

Stefanie Stahl ist eine der ganz großen Superstars der Region. Gebürtig kommt sie aus Hamburg und hat fürs Studium den Weg nach Trier gefunden. Glücklicherweise ist die erfolgreiche Unternehmerin unserem schönen Moselstädtchen bis heute treu geblieben und hat hier ihre Wurzeln geschlagen.
Wir treffen Steffi in ihren Praxisräumen in der Gilbertstraße der Trierer Südstadt und sprechen über ihre Karriere als Autorin und Therapeutin, ihre Verbundenheit zu Trier und ihre tiefe Wertschätzung für die Mosel und die traumhaften Wanderwege der Region.


Du kommst ursprünglich aus Hamburg und hast in Trier Psychologie studiert. Warum bist du damals nach Trier gekommen?

Nach Trier gekommen bin ich durch die ZVS, die zentrale Studienplatzvergabe, und war erst geschockt. Ich dachte erst: „Ne, ich verlasse doch nicht Hamburg!“. Ich kam dann von einer wunderschönen Fernreise auf die Fidji-Inseln zurück nach Hamburg und dachte: “Oh ne, dieses Grau hier, die Hamburger Gesichter” – Fressen habe ich gedacht, auf gut Deutsch. Und dann fiel mir ein, du hast ja noch einen Studienplatz in Trier –  fahr doch da mal hin. Das habe ich dann gemacht und Trier hat sich im wunderschönsten Herbstwetter präsentiert, also so im goldenen September. Ich bin hoch zur Uni gefahren und das hat mir alles gut gefallen. Und da dachte ich, komm, gehst du doch spontan nach Trier und habe dann angefangen hier zu studieren.

Warum bist du der Stadt danach immer treu geblieben?

Warum ich hier geblieben bin? Erstmal bin ich hier jobmäßig so ein bisschen hängengeblieben, weil ich eine Zeit lang in Luxemburg gearbeitet habe, als Freie. Ich war nicht einen Tag meines Lebens angestellt, das ist echt krass! Und später wurde es dann auch eine aktive Entscheidung, weil ich diese Umgebung hier so sehr mag. Ich liebe die Mosel, den Hunsrück und die Eifel. Ich bin einerseits ein Großstadtmensch, auf der anderen Seite bin ich aber auch ein Wandermensch. Dafür finde ich die Umgebung fantastisch und zudem mag ich das Leben in der Kleinstadt. Ich finde es echt nice, zufällig Leute zu treffen, überall mit einem Fahrrad hinzukommen oder zu Fuß.

Stefanie Stahl | Foto: Susanne Wysocki

Du hast ein erfolgreiches Unternehmen, dass eine Praxis mit mehreren Mitarbeiter*innen in der Trierer Gilberstraße umfasst, eine Academy mit zahlreichen Onlinekursen, hast bereits mehrere Bücher geschrieben, die durchgehend auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste sind und in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden. Zudem hast du aktuell zwei erfolgreiche Podcastformate. Das hört sich wahnsinnig spannend, aber auch viel an. Wie bekommt man das alles unter einen Hut?

Ich bin gut im Delegieren. Zudem bin ich auch ziemlich freizeitorientiert und arbeite mich nicht tot. Ich bin sehr gut organisiert. Das schenkt mir einfach viel Zeit. Und mit dem Podcast, da wird ja auch einiges vorbereitet. Dann nehme ich diese im eigenen Studio auf und das läuft alles gut. Alles eine Frage der Organisation und Delegation.

Wie schafft man es, aus Trier heraus so erfolgreich zu werden und so eine starke Karriere zu starten? Wann kam denn für dich der Durchbruch?

Der richtige Durchbruch kam mit meinem fünften Buch “Das Kind in dir muss Heimat finden“. Die anderen waren auch erfolgreich, aber die hatte ich bei einem kleineren Verlag publiziert.

Ich bin Autorin und daher ist es ziemlich wurscht, von wo ich arbeite. Man schafft das alles ganz gut aus Trier, weil man hier sehr fokussiert sein kann. In Großstädten kannst du dich schneller zerfleddern. Da gibt es tausenderlei Ablenkungen und Kontakte. Und für mich ist Trier eine schöne, sehr lebenswerte Stadt und auch eine Kraftquelle.

Stefanie Stahl | Foto: Susanne Wysocki

Warum hattest du nie das Bedürfnis, in Medien- und Großstädte wie Berlin, Hamburg und Köln zu ziehen?

Ich bin ja Hamburgerin und ich kenne das Großstadtleben. Das ist tatsächlich eine wichtige Frage, weil ich es in Berlin und in Hamburg erheblich leichter hätte. Viel, viel leichter von den Kontakten und von allem her. Ich habe auch oft darüber nachgedacht, es nicht doch zu tun. Aber dann bin ich wiederum so verhaftet in dieser Gegend und Landschaft. Allein, dass ich hier in zehn Minuten im Wald bin, und zwar rundherum. Wir haben den Mattheiser Wald, wir haben den Weißhauswald, wir haben das Gillenbachtal und die Mosel! Ich lebe jetzt länger hier als in Hamburg und trotzdem habe ich immer noch oft das Gefühl, dass ich hier im Urlaub bin. Ich kann mit der norddeutschen Landschaft nicht so viel anfangen, auch mit der brandenburgischen Landschaft kann ich nicht so viel anfangen. Ich will da jetzt keinen beleidigen, aber ich liebe einfach diese Gegend und unser Städtchen. Zudem habe ich hier viele Freunde und bin ein sehr verwurzelter Mensch.

Auf welchen Moment in deiner Karriere schaust du besonders gerne zurück?

Ich schaue irgendwie auf alles gerne zurück, weil das irgendwie ein stetiger Weg war, der auch anstrengend war. Ich habe ja auch lange psychologische Gutachten erstellt. Es ist wahnsinnig verantwortungsvoll, anstrengend und zum Teil auch langweilig. Ich habe 30 Jahre lang intensiv als Psychotherapeutin gearbeitet, was ebenfalls sehr anspruchsvoll und auch anstrengend ist. Aber da habe ich unheimlich viel gelernt – auch für meine Bücher. Ich bin immer irgendwie meinen eigenen Weg gegangen. Habe immer selbstständig geguckt, wo sind gute Konzepte, wie fügt sich was zusammen? Die Bücher zu schreiben war anstrengend und letztlich bin ich irgendwie stolz auf das, was ich alles geschaffen habe. 

Erst kürzlich war ich in der Köln Arena und habe vor 16.000 Leuten gesprochen. Als ich mit dem ersten Vortrag anfing, hatte ich schon vor 20 Leuten Angst. Dass ich mich von 20 Leuten auf 16.000 hochgearbeitet habe und das überlebe, da bin ich dann schon stolz drauf. Bezüglich meiner Karriere, wenn ich an Sternzeichen glauben würde, würde ich sagen: “Typisch Steinbock, immer Stein auf Stein, immer Schritt für Schritt.”

Hast du noch weitere spannende Projekte, die du für die Zukunft planst? Worauf können wir uns demnächst freuen?

Ich arbeite gerade intensiv an der Online-Akademie, wo ich zunehmend Kurse für eine individuelle Bearbeitung von zu Hause aus anbiete, um praktisch per Video ins Wohnzimmer zu gelangen. Außerdem wird mein Buch “Das Kind in dir muss Heimat finden” von Tobis Film verfilmt, nicht als Sachbuch, sondern als eine erzählte Geschichte, wobei Konzepte wie Schattenkind und Sonnenkind aus dem Buch in den Spielfilm einfließen. Dies ist derzeit unser Arbeitsfokus.

Stefanie Stahl vor der Porta Nigra | Foto: Susanne Wysocki

Was schätzt du an Trier und der Region ganz besonders? 

Ich liebe die Mosel. Ich liebe sie wirklich. Ich liebe die Weingegend rund um die Mosel und die hiesige Gastronomie. Ich finde es super romantisch und wir sind hier mit Trier und der Mittelmosel eigentlich auch mit an den schönsten Stellen der Mosel. Ich liebe aber auch die Saar Region und auch die Trierer Altstadt mag ich sehr. Gerade im Sommer, wenn ich hier mit dem Fahrrad durch die Stadt fahre und alle sitzen draußen. Überall sind kleine Restaurants. Und dann in einer Hoch-Sommer-Nacht: Da ist da der Dom, da ist die Terme und und und. Ich finde das wunderschön.

Und dein absoluter Geheimtipp in Trier und der Region?

Das sind definitiv die Traumschleifen, die von Frankreich bis Koblenz ziehen – alles Rundwanderwege. Wunder-wunderschön! Gehen erst ab 65 Erlebniswanderpunkten los, sind unverlaufbar ausgeschildert. Ganz toll. Also man kann sie einfach wunderbar ablaufen. Die sind zwischen fünf und – ich glaube die längste ist – 23 Kilometer lang, also ist für jeden etwas dabei und sie sind spektakulär. Für alle, die gerne wandern, ist das ein ganz tolles Konzept.


Mehr Informationen über Stefanie Stahl und ihre Arbeit:

♡ Folge Stefanie Stahl auf Instagram
♡ Besuche die Website von Stefanie Stahl oder die Stefanie Stahl Academy
♡ Höre den Podcast “Stahl aber herzlich – Der Psychotherapie-Podcast mit Stefanie Stahl“ oder den “So bin ich eben“-Podcast von Stefanie Stahl
Shoppe alle Bücher von Stefanie Stahl lokal im Kleinen Buchfink 

Über die Autorin
Image
Beatrice Linzmeier
Bea ist die Initiatorin von DearTrier.de. Die gebürtige Triererin ist aus der Hauptstadt zurück in ihre schöne Heimatstadt Trier gezogen. Hier betreibt sie eine kleine Social Media Agentur, schreibt für ihr Blogprojekt und genießt das Leben mit ihrer Family in vollen Zügen.

Instagram