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Menschen

Vanessa Weber – Unternehmerin revolutioniert mit SAARKIND die Weinwelt der Saar 

Dass sie ausgerechnet an der Saar ihre Heimat finden würde, hätte die gebürtige Frankfurterin nicht gedacht. Als Gründerin der Brand und des beliebten Winzer:innen-Kollektivs SAARKIND steckt in jedem ihrer Projekte viel Liebe und Herzblut für die Region. Wir treffen die junge Unternehmerin in den Weinbergen und sprechen über ihre Motivation, ihre tiefe Liebe zur Saar und all die besonderen Menschen, die es zu ihrer Heimat gemacht haben.

Liebe Vanessa, du bist nicht in Trier geboren. Erzähl doch mal, woher du kommst und warum es dich nach Trier bzw. nach Oberemmel in Konz verschlagen hat.

Geboren bin ich in Frankfurt. Für mein Bachelorstudium bin ich dann nach Trier gegangen – es gab keinen NC für BWL und eine meiner engsten Freundinnen, die ich während meines Au Pair Aufenthalts in Lyon kennengelernt habe, hat in Trier studiert. Dass ich später einmal meinen Lebensmittelpunkt hier haben würde, hätte ich damals selbst nicht gedacht.  

Warum bist du damals nicht weitergezogen und hier geblieben?

Eigentlich bin ich erst nach einigen Umwegen hier geblieben. Nach dem Abitur bin ich mit einem Schulfreund quer durch die USA gereist. Um dann von dort aus ein Work & Travel in Australien zu machen. Danach ging es nach Berlin, wo ich in einem Start-Up gearbeitet habe, um anschließend einen deutsch-französischen Doppelmaster in Tübingen und Strasbourg zu machen. Erst danach bin ich nach Trier zurückgekehrt. Warum? Natürlich der Liebe wegen und weil ich für meine Masterarbeit eine explorative Studie gemacht habe und viele Winzer interviewen musste. 

Du hast SAARKIND gegründet. Das ist ein Kollektiv von 11 jungen Winzer:innen von der Saar. Außerdem hast du eine Modelinie unter dem gleichen Namen und einen sehr erfolgreichen Instagram-Account. Wie bist du auf die Idee gekommen? Erzähl uns doch ein bisschen davon.

Eigentlich hat alles angefangen, als ich meine Masterarbeit hier in der Region geschrieben habe. Durch letztere habe ich viele nette Winzer:innen kennengelernt und bin mit ihnen ins Gespräch gekommen. Dabei ist uns sofort aufgefallen, dass es keinen richtigen Kontakt zwischen den jungen Winzerinnen und Winzern gibt und dass die ältere Generation eher zerstritten ist, als an einem Strang zu ziehen. Das wollten wir ändern und haben unser “Klang und Glanz Festival” ins Leben gerufen. Hier liegt auch der Ursprung von “SAARKIND”. Unser Klang und Glanz Festival haben wir immer mit einer “Jungwinzer Weinprobe” begonnen – und da dieser Name einfach unglaublich langweilig ist musste ein anderer her. Und so kam ich auf SAARKIND. Die Winzer:innen waren begeistert und das Projekt war geboren. Dass wir ein paar Jahre später einen Laden in Saarbrücken und eine eigene “Modelinie” haben würden, damit haben wir alle nicht wirklich gerechnet. 

Ich finde es echt bemerkenswert, dass jemand, der nicht von hier ist, so viel Herzblut und Liebe in die Arbeit für die Region steckt. Warum machst du das alles? Was ist deine Motivation?

Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Auf der einen Seite motiviert mich das überaus positive Feedback der Menschen, die hier leben. Ihre Begeisterung, wenn sie zum Beispiel das SAARKIND Label sehen oder auf unseren Veranstaltungen sind und uns sagen, dass genau so etwas hier noch gefehlt hat. Auf der anderen Seite sind es aber auch die zum Teil auch überregionalen Auszeichnungen, die zeigen, dass ich mit meiner Arbeit den Nerv der Zeit treffe und etwas auf die Beine gestellt habe, das auch überregional Anklang findet. So wurden wir etwa von der Bundesregierung als Kultur- & Kreativpiloten, von der Regionalinitiative Moselwein als Moselhelden ausgezeichnet und haben den ersten Preis beim Kreativsonar gewonnen.Die Freude darüber ist unbeschreiblich und motiviert ungemein. 

Wann hast du das Gefühl, dass sich die harte Arbeit und die Mühe gelohnt haben?

Es sind die vielen kleinen schönen Worte oder Momente, die einen unerwartet treffen. Ein Journalist, Dirk Tenbrock, kam eigentlich nur kurz zu unserer Veranstaltung, den 1:1 SAARKIND Concerts, ließ sich dann von uns überreden, persönlich dabei zu sein, und das stand dann in der Zeitung: 

“Die Besucher ergehen sich in Superlativen ob dieses erstaunlichen Nachmittages: – Berührend, bahnbrechend neu, zukunftsweisend, eine irre Erfahrung, sind nur einige der Kommentare. | Eine hochspannende Erfahrung, auch für den Reporter. Vor allem das Schweigen ist ungewöhnlich und für manchen schwer auszuhalten. Es führt allerdings, wie viele Teilnehmer berichten, zu hoher Konzentration, aber auch Entspanntheit, Reflexion, ja Kontemplation.”

Menschen aus unserer Region zu verbinden und ein wenig Leichtigkeit in unser oft nicht immer leichtes Leben zu bringen, ist schön und lässt auch mich mehr Leichtigkeit spüren.

Wie bist du auf die Idee gekommen, das Klang und Klanz Festival für unsere Region zu organisieren?

Das Festival habe ich zusammen mit Johanna Lapinski vom Weingut Stefan Müller & der Winzerkapelle Wiltingen ins Leben gerufen. Die Idee entstand beim gemeinsamen Joggen mit Johanna.  Wir haben oft darüber gesprochen, dass die Winzer:innen doch mehr zusammenarbeiten müssten und dass wir so, also gemeinsam, viel mehr Aufmerksamkeit für unsere schöne Region bekommen würden. Und den Worten folgten Taten.

Warum erfüllt dich deine Arbeit?

Das Schönste an meiner Arbeit ist die Vielseitigkeit. Ich würde mich als “Jack of all Trades” bezeichnen. Zu meinen Aufgaben gehören die Planung und Organisation von Events, die Betreuung der verschiedenen Social Media Kanäle (inkl. Foto- und Videoerstellung), die Gestaltung unserer Website, das Entwerfen neuer Designs für unsere SAARKIND-Kleidung oder auch die Kommunikation. Außerdem helfe ich in den Weinbergen mit, verkoste Saarweine, die wir bei unseren Veranstaltungen anbieten oder mache mir Gedanken über neue Veranstaltungsreihen. Kein Tag ist wie der andere und ich liebe es!

Was gefällt dir besonders an unserer Region und an der Saar?

Der Satz ist fast schon etwas ausgelutscht, aber dennoch so wahr: “Wir leben einfach dort, wo andere Menschen Urlaub machen.” Es ist traumhaft schön hier!

Zugezogene tun sich manchmal etwas schwer mit den Menschen hier in der Region. Warum war das bei dir anders? Warum bist du so schnell hier angekommen?

So wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus – so würde ich mich als offenen, neugierigen Menschen beschreiben. Ich lerne gerne neue Menschen und ihre Eigenheiten kennen und gehe gerne auf sie zu. Meine Offenheit und mein Interesse an anderen Menschen haben mir viele wertvolle Begegnungen und Freundschaften beschert. Denn durch die eigene Neugier und Kommunikationsfreude weckt man diese oft auch bei anderen und der Grundstein für eine neue Bekanntschaft ist gelegt. 

Weiterführende Infos über Vanessa und SAARKIND: 

♡ Besuche die Website von SAARKIND
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♡ Besuche die Klang und Glanz-Website
♡ Vanessas schöne Fotografien findest du auf ihrer Website.


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