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Robinh Truong – Handgemacht, heiß begehrt: Die Pizza-Pazzo-Love-Story

Alles begann in einer Trierer WG-Küche, als der junge Student Robinh Truong für sich und seine Freund*innen die ersten Pizzen machte. Mittlerweile sind seine Pizzen so begehrt, dass sie bei Pop-Up-Events wie dem Trödelkiez oder der Craftprotz Kreativbierbar ruckzuck ausverkauft sind. Jetzt hat er endlich seine erste feste Location in der City: Pizza Pazzo am Balduinsbrunnen.

Wir interviewen Robinh ein zweites Mal, um mehr über seine Reise von der WG-Küche zum eigenen Laden zu erfahren. Wir sprechen mit ihm über seine Liebe zur Kulinarik, wie alles begann und welche großartigen Pläne er für die Zukunft von Pizza Pazzo hat.


Endlich ist es so weit: Du hast deine erste eigene Location am Balduinsbrunnen eröffnet! Wie fühlt sich das an – und gab es diesen einen Moment, in dem du gespürt hast: Okay, jetzt mach ich’s wirklich?

Es ist ein super schönes Gefühl – vor allem ein starkes Gefühl der Selbstverwirklichung. Jeder Gedanke an Pizza Pazzo macht mich einfach happy. Denn es ist schließlich ein Kindheitstraum von mir, der jetzt in Erfüllung gegangen ist.

Von dem Moment an, als ich die lange Schlange auf dem ersten Trödelkiez gesehen habe oder auf meinem ersten eigenen Event im Innenhof in Trier-Nord (das war ziemlich wild, haha), war für mich schon klar: Irgendwann möchte ich mal einen eigenen Laden eröffnen.
Nun habe ich lange gewartet und auch viele frühere Angebote abgelehnt… doch jetzt fühlt es sich zu 100 % richtig an.

Vom WG-Ofen zum eigenen Laden – das ist ein ziemlich großer Schritt. Was hat dich auf diesem Weg besonders überrascht? Und was war vielleicht härter, als du es dir vorgestellt hast?

Die größte Herausforderung war es, eine passende Location zu finden, bei der für mich alles stimmt. Viele Gespräche mit Gastronomen oder Menschen, die denselben Weg gegangen sind, haben mir dabei sehr geholfen – zum Beispiel mit Jakob von Dill in Kiel, die auch mit Pizza-Pop-ups angefangen haben und jetzt einen eigenen Laden in Kiel führen.
Ich habe Leon und Jakob einfach auf Insta angeschrieben und anschließend hatten wir ein stundenlanges Gespräch. Dabei wurde mir klar, dass es gar nicht so einfach ist, ein eigenes Restaurant aufzumachen – vor allem in einem leerstehenden Ladenlokal, das zuvor keine Gastronomie war.

Ich hatte viele Besichtigungen für potenzielle Ladenlokale. Häufig passten die Rahmenbedingungen, aber am Ende fehlte mir einfach das richtige Gefühl – quasi der Funke, der überspringt.
Nach vielen Absagen meinerseits lag die Antwort eigentlich direkt vor der Tür: die Räumlichkeiten des Palais am Balduinsbrunnen. Ich hatte die Küche bereits vorher als Vorbereitungsküche genutzt und im dazugehörigen ehemaligen Café einige Pop-ups veranstaltet.
Als das Palais dann auf mich zukam, ob ich die Räumlichkeiten für einen dauerhaften Betrieb von Pizza Pazzo nutzen möchte – und es sogar die Möglichkeit gibt, eine Terrasse im Innenhof zu haben – habe ich nicht lange gezögert.
Für das Vertrauen, mir damals die Vorbereitungsküche zur Verfügung zu stellen und schließlich die Chance zu geben, einen eigenen Laden zu eröffnen, bin ich dem Palais sehr dankbar. Spätestens nach dem Opening weiß ich: Das hier, zu diesem Zeitpunkt, ist genau das Richtige.

Unser erstes Interview mit Robinh noch in seiner Studizeit

Was erwartet uns in deinem neuen Zuhause für Pizza Pazzo? Gibt’s neue Ideen oder Events, auf die sich unsere City freuen kann? Und die vielleicht wichtigste Frage: Wandern die Ossobuco-alla-Milanese-Arancini jetzt dauerhaft auf die Karte?

Ich glaube, der erste Grundbaustein wurde gelegt durch die Weiterentwicklung des alten Logos mit Studio Sowieso. Das war ein sehr langer Weg, doch ich hätte mich für diese Aufgabe nirgendwo besser aufgehoben gefühlt als bei Zwaddi und seinem Team – vielen Dank dafür!

Die „neue“ Location bietet viele Möglichkeiten. Zuerst möchte ich mehr Routine in den normalen Betrieb bringen. Man lernt jeden Tag dazu, entdeckt hier und da Verbesserungspotenzial. Am Ende geht es darum, allen Gästen eine wohlige Atmosphäre, gutes Essen und eine gute Zeit zu bieten – einfach einen Ort, an den sie gerne wiederkommen.

Alle zwei Wochen zu öffnen ist zwar noch nicht das große Ganze, aber immerhin ein Anfang, um sich auszuprobieren, Potenzial zu erkennen und alles in Ruhe und mit Fokus weiterzuentwickeln. Dazu gehört natürlich auch die Erweiterung der Öffnungszeiten, die letztlich wöchentlich vorgesehen sind (hoffentlich ab Mitte Oktober – aber pssst).

Wie viele schon mitbekommen haben, wird es außerdem eine Ausstellung im Palais am Balduinsbrunnen von Ivan Summersky geben, von dem ich persönlich ein großer Fan bin. Die Vernissage ist am 13. August geplant, die Ausstellung läuft voraussichtlich ein bis zwei Monate.
Und was ich mir auch vorstellen kann, sind gemeinsame Tatort-Abende im eigenen Laden. Diesen Wunsch hattest du ja auf deinem Kanal schon angeteasert. Sonntagsrituale mit Tatort fand ich schon immer schön – und mit Pizza und Gesellschaft bestimmt noch schöner. Die Infrastruktur dafür gibt es theoretisch. Andererseits würde ich mich natürlich auch sehr darüber freuen, wenn das Textorium diesen wieder einführt, haha. Ob Tatort-Sonntag, großer Tischtennis-Rundlauf im Innenhof, Pizza-Pazzo-Wein, ganz viel Pizza-Pazzo-Merchandise, weitere Collabs und noch vieles mehr – der Kopf steckt voller Ideendrang.
Auf eine Herzens-Collab freue ich mich im September ganz besonders. Da dürfen die Leute aber noch ein wenig gespannt bleiben.

Mit der eigenen Location, einer professionelleren Brand Identity und der besten Community der Welt ist das Fundament jetzt gelegt. Das ist die perfekte Basis, um darauf aufzubauen – und ich bin mir sicher, dass das erst der Anfang einer wunderschönen Reise ist.

Ach, und um auf deine Frage zu antworten: Dauerhaft wird es die Ossobuco-Arancini noch nicht geben – vielleicht eines Tages. Nichts ist ausgeschlossen. Aber es ist sicher, dass es nicht das letzte Mal gewesen ist. Dickes Shoutout an Joschi!

Du hast dir einen krassen Traum erfüllt – was wünschst du dir denn jetzt? Für dich persönlich, für Pizza Pazzo und vielleicht auch für Trier?

Natürlich wünsche ich mir, dass mein Konzept weiterhin so gut angenommen wird wie bisher. Mit dem Laden möchte ich den Leuten auch etwas zurückgeben.
Weiterhin wünsche ich mir eine gute und unterstützende Zusammenarbeit unter den Triererinnen und Trierern. Dass mein Konzept anderen Menschen Inspiration gibt, selbst Mut zu fassen – und dass diese mit offenen Armen aufgenommen werden, genauso wie ich damals herzlich empfangen wurde. Danke auch an Ali vom Herrlich Ehrlich an dieser Stelle.

Ich würde mich sehr freuen, wenn dieser Spirit auch in Zukunft bestehen bleibt. Ich habe Trier in mein Herz geschlossen, fühle mich hier zuhause. Ich habe gemerkt und schätzen gelernt, dass es darum geht, dass wir hier alle eine Gemeinschaft sind – abgeschottet jenseits von ICE-Verbindungen und nervigen E-Scootern, haha.

Es geht darum, sich gegenseitig zu supporten und gemeinsam das Schönste daraus zu machen. Die Gemütlichkeit hier lässt es zu, einerseits Dinge zu kreieren, die Großstadt-Vibes in die Stadt zu bringen, und andererseits leichter Mut zu fassen und Ideen umzusetzen.
So kam es auch zu Pizza Pazzo: Vor zwei Jahren gab es hier keine neapolitanische Pizza – jetzt gibt es sie nicht nur einmal. Und auch das ist etwas Wunderschönes.

Weitere Infos über Robinh und Pizza Pazzo:

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